PAULA PAULA spielen im Milla-Club in München. Weder habe ich die Band schon live gesehen (die gibts ja auch noch nicht so lange) noch war ich bisher in besagten Live-Club. Das dazu noch DER MÜNCHNER KNEIPENCHOR mit involviert ist (von denen ich nicht mal wusste dass es sie gibt) machte das Ganze noch spannender.
Die Idee mit dem Auto hin zu fahren war nicht die Allerbeste, da die Milla mitten im Zentrum liegt und dadurch die Parkplatzsituation leicht angespannt ist. Wozu haben die ganzen Münchner denn überhaupt ein Auto, können doch alles mit dem Fahrrad fahren und den Landeiern wir mir die Parkplätze lassen. So stellen sich die Grünen das doch vor, oder 🤔
Durch die Hintertür der Milla
Naja, schließlich in einem relativ nahegelegene Parkhaus nen Platz gefunden und am Ende tatsächlich nur 3,50 Euro gezahlt, dass kann man lassen. Da wäre die S-Bahn sehr viel teurer gewesen. Mit dem iPhone in der Hand und GoogleMaps finde ich dann auch den Live-Club pünktlich um fünf vor acht (20 Uhr soll es los gehen). Leider führt mich mein Navi direkt zum Hintereingang. Mir kommt der Eingang schon etwas merkwürdig vor, aber da sich hier gerade ein Haufen Leute auf macht hinein zu gehen, reihe ich mich ein und stolpere mit gut gelaunten aber auch nervös scheinenden Menschen eine schlecht beleuchtete Treppe in einen muffigen Keller.
Vorsichtshalber hole ich mal mein Ticket aus der Tasche und reihe mich eine vermeintliche Schlange wartender Menschen ein. Diese löst sich aber plötzlich ohne ersichtlichen Grund auf. Vorsichtig um mich blickend merke ich langsam, dass hier irgend etwas nicht stimmen kann und als rechts vor mir ein Vorhang auftaucht und links gegenüber die Sängerin von Paula Paula, Marlène Colle diskutierend mit anderen Musikern steht, wird mir langsam klar, dass ich wohl den falschen Eingang erwischt habe.
Zurück gehen ist aber auch blöd und nach dem immer mehr Blicke auf mir ruhen („was will der Typ hier“), denke ich mir „scheiß drauf, ich tu so als wäre ich der Schlagzeu-Roady“, ziehe den Vorhang zur Seite, stelle Fest dass dahinter tatsächlich die Bühne ist, überquere diese mit festem Schritt und so viel Selbstvertrauen wie ich nur aufbringen kann, nicke wohlwollend dem Publikum zu und reihe mich leicht schwitzend in der Getränkeschlange ein.
Mein erster Besuch in der Milla kann kaum cooler starten. Und ganz ehrlich, als ich nach dem Konzert den richtigen Ausgang nehme und mich vor dem Club umdrehe muss ich feststellen, der Vordereingang sieht auch nicht anders aus als der Hintereingang. Freunde der Sonne, bringt da mal ein Eingangsschild an, echt jetzt!
So ein tolles Konzert von Paula Paula
Viel kann ich jetzt nicht mehr erzählen. Das Konzert war großartig. Als Vorband hat sehr, sehr launig der Münchner Kneipenchor gesungen. Die kann ich nur empfehlen, geht da mal hin, wenn sie irgendwo spielen. Und Paula Paula war so großartig wie ich es erhofft hatte. Ich meine, die sind auf Platte schon so toll und live packen sie noch mal eine Schippe drauf.
Die Sängerin ist irre Charismatisch, spielt Gitarre, Keyboard und stellt sich auch mal ganz alleine ohne Instrument auf die Bühne und entfacht nur durch ihre Stimme eine unglaubliche Atmosphäre. Auch den anderen Musikern merkt man ihren Spaße an den Songs an. Ganz besonders ist hier die Kanadierin Kristina Koropecki mit ihrem Cello zu nennen, die mir immer wieder Gänsehaut bereitet.
Und auch die zwei Songs, die Paula Paula am Ende zusammen mit dem Kneipenchor spielen macht richtig spaß. Ein echt wunderbarer Abend. Und Milla, nächstes mal nehme ich den richtigen Eingang.